Wettbewerbsvorteile durch teamorientierte Führung
Kommunikation als Schlüsselkompetenz
Kommunikation ist die Schlüsselkompetenz für die Leistung einer Gruppe. Unternehmer haben bis vor einiger Zeit nur den Einzelnen gesehen. Der einzelne Mitarbeiter war gefragt. Für ihn gab es eine Stellenbeschreibung. Von ihm hatte man genaue Vorstellungen bezüglich der fachlichen Qualifikation, der beruflichen Erfahrung und auf den Arbeitsplatz bezogener Eigenschaften. In vielen Betrieben wurde (wird noch?) autoritär geführt.
Damit das System „Befehl und Gehorsam“ funktionierte, wurde Vereinzelung betrieben. Nur in Über- und Unterordnung waren die Mitarbeiter miteinander verbunden. Der Dienstweg war einzuhalten. Zwischen den Mitarbeitern herrschte Wettbewerb um die Gunst des Vorgesetzten. Denn nur so war Karriere möglich. Diese Zeiten sind zumindest in einigen Branchen vorbei. Und erzwungen hat das der Wettbewerb auf den Märkten.
Der Wettbewerbsdruck hat in vielen Unternehmen zu einem Umdenken gegenüber den Mitarbeitern geführt. Sie werden nicht mehr als Einzelpersonen gesehen, sondern als Mitglieder einer Mannschaft. Die Betriebe haben die Erfahrung gemacht, dass autoritäre Führung nicht mehr die Produktivität erbringt, die für das Bestehen auf den Märkten notwendig ist. Das ist der Grund für die Rückbesinnung auf gruppenbezogene Leistungspotentiale.
Das Betriebsklima ist entscheidend: dicke Luft oder frischer Wind
Diese Potentiale kommen nicht zur Entfaltung, wenn das Betriebsklima durch Tabus belastet ist, wenn sofort Konflikte aufbrechen, wenn sie nicht beachtet werden. Die meisten Konflikte schwelen. Sie werden nicht angesprochen, aber die Betroffenen wissen, dass es sie gibt. Das macht sie vorsichtig und misstrauisch. Man will nicht in Fettnäpfchen treten. Es wird vermieden, schlafende Hunde zu wecken.
In der Regel sind diese Minenfelder durch Vorurteile entstanden, über die nicht offen geredet wurde. Das wurde fahrlässig versäumt oder bewusst vermieden. Gerüchte wurden zugelassen. Das rechtzeitige, ehrliche und klärende Gespräch der beteiligten Personen blieb aus. Jeder hat im Verborgenen sein Süppchen gekocht. Konflikte wurden als normal verstanden, Streitigkeiten als vorübergehend gesehen und Auswüchse durch ein Machtwort beendet.
Heute weiß man es besser: Starkes und sich gegenseitig beflügelndes Zusammengehörigkeitsgefühl jenseits von „Friede, Freude Eierkuchen” fördert die Leistungsfähigkeit. Deshalb wird das offene Gespräch im Umgang miteinander gepflegt. Ein Klima des Vertrauens wurde geschaffen. Das hält den Stress fern. Missverständnisse werden aufgeklärt, bevor sie zu Schwelbränden werden. Der Teamgeist motiviert zu Höchstleistungen.
Gekonnte Kommunikation entfaltet die Gruppenvorteile
Entscheidungen müssen oft unter Zeitdruck getroffen und unmittelbar danach ausgeführt werden. Wenn das nicht mit den Risiken autoritärer Führung geschehen soll, sondern mit dem überzeugten Engagement der betroffenen und beteiligten Personen, dann müssen alle mit dem zur Selbstverständlichkeit gewordenen Verhalten kompetenten Redens miteinander verbunden sein. Dabei gilt der Grundsatz: Probleme werden dort gelöst, wo sie entstehen.
Vier Augen sehen mehr als zwei. Viele Hunde sind des Hasen Tod. Gemeinsam sind wir stark. Es gibt viele Redewendungen, die auf den Vorteil der Gruppe hinweisen. Von Anfang an und über Jahrtausende hinweg war die Gruppe der Garant für das Überleben der Menschen. Was der eine an Fähigkeiten einbrachte, wurde ergänzt durch die der anderen. Entsprechend wurden Aufgaben und Rollen verteilt.
Das ist heute nicht anders, wenn es darum geht, erfolgreiche Teams zu bilden. Das über sich Hinauswachsen einer Gruppe zu Leistungen, die mehr als die Addition der Leistungskraft ihrer einzelnen Mitglieder sind, nennt man Synergie. Sie führt zu einer neuen Leistungsdimension. Professionelle und kompetente Kommunikation bringt einer Gruppe den unschätzbaren Synergievorteil.
Synergien freisetzen
So wichtig Stabilität und Verlässlichkeit eingeübter Vorgehensweisen sind, sie dürfen nicht zu stereotypem Verhalten werden. Stattdessen müssen unablässig Verbesserungsmöglichkeiten erkannt und umgesetzt werden. Neues zu denken, muss eine Selbstverständlichkeit im Denken aller sein. Alternativen und Varianten lassen sich als neue Ideen schnell in die Wirklichkeit umsetzen, wenn sie im Team entwickelt werden.