Schuldzuweisungen
Wir neigen dazu, Schuld immer anderen zuzuschieben. Denn wir können Schuldgefühle nur schwer ertragen. Das stammt aus unserer Kindheit. Stets wurden wir dazu angehalten, alles richtig zu machen. Sonst bekamen wir kein Lob. Oder eine Strafe.
Herr, unser Gott!
(1) Nicht alles gelingt uns. Ja, es kann uns gar nicht alles gelingen. Denn wir sind unvollkommen. Das offen und ehrlich anzuerkennen, zeugt von zutreffendem Selbstbewusstsein, nicht von Schwäche. Stärke uns in dem Verhalten, Fehler und Irrtümer zugeben zu können, aber gleichzeitig aus Fehlern zu lernen, um uns ständig zu verbessern! Herr, unser Gott – Wir bitten dich, erhöre uns!
(2) Einen Schuldigen auszumachen, um auf ihm rumhacken zu können und selber gut dazustehen, ist lieblos. Die Schuldfrage aufzuwerfen, macht nur dann Sinn, wenn dadurch künftige Fehler vermieden werden. Hilf uns, Verhaltensweisen zur Vermeidung von Fehlern einzuüben! Herr, unser Gott – Wir bitten dich, erhöre uns!
(3) Fehlerzuweisungen sind in Machtkämpfen bevorzugte Waffen. Den anderen als Versager hinstellen und ihm die Schuld in die Schuhe schieben – das ist in der politischen Auseinandersetzung leider üblich. Lass uns erkennen, wer mit Polemik statt konstruktiver Kritik uns auf seine Seite ziehen will! Herr, unser Gott – Wir bitten dich, erhöre uns!
(4) Vor Gericht gilt die Unschuldsvermutung: Wem eine Schuld nicht nachzuweisen ist, muss freigesprochen werden. Bestärke uns in der Ansicht, dass nur du als allwissender Gott die Frage nach unser aller Schuld gerecht entscheiden kannst! Herr, unser Gott – Wir bitten dich, erhöre uns!
(5) Der Lebensstandard hängt für die meisten von uns davon ab, ob wir Karriere machen. Diese zu befördern, verleitet manchen dazu, sich durch eine reine Weste in den Vordergrund zu schieben und anderen die Missgeschicke anzuhängen. Halte uns zurück, uns an solchen Ränkespielen zu beteiligen! Herr, unser Gott – Wir bitten dich, erhöre uns!
Amen