Unser Reden

Jede Hl. Messe beginnen wir mit einem Sünden­be­kenntnis. Wie bei allen standar­di­sierten und ritua­li­sierten Handlungen laufen wir Gefahr, von einem bestimmten Zeitpunkt der Wieder­holung an den Inhalt dessen, was wir bekunden, uns nicht mehr zu verge­gen­wär­tigen. Es sind nur noch Lippen­be­kennt­nisse, die keinerlei Folgen im Verhalten haben. Dieser Gefahr sollten wir mit Gottes Hilfe entge­gen­wirken. Beispiels­weise was unser Reden angeht.

Gott, unser Herr!

(1) Mit dem, was wir sagen, teilen wir unseren Mitmen­schen mit, was wir von der Welt und von unserem Leben halten. Lass uns frohe Menschen sein, die ihrer Freude am Leben Ausdruck geben! Gott, unser Herr – Wir bitten dich, erhöre uns!

(2) Die Themen, über die wir reden, zeigen, was uns wichtig ist und wovor wir Angst haben. Lege uns den Finger auf den Mund, wenn es allein um Essen und Trinken, unseren Wohlstand und unser Ansehen geht! Gott, unser Herr – Wir bitten dich, erhöre uns!

(3) Das meiste von dem, worüber wir sprechen, wissen wir von den Menschen, unter denen wir leben. Und aus Medien wie dem Fernsehen. Bewahre uns davor, alles zu glauben, was uns als Infor­mation zugetragen wird! Gott, unser Herr – Wir bitten dich, erhöre uns!

(4) Manche Missstimmung entsteht dadurch, dass wir selber sehr viel reden, unseren Gesprächs­partnern aber nur wenig Gehör schenken. Bremse unseren Redefluss, damit wir anderen Gesprächs­teil­nehmern besser zuhören! Gott, unser Herr – Wir bitten dich, erhöre uns!

(5) Wenn wir unser eigenes Reden kritisch überprüfen, werden wir feststellen, dass vieles von dem, was wir sagen, überflüssig ist. Bewahre uns vor dem Drang, immer und zu allem etwas sagen zu müssen! Gott, unser Herr – Wir bitten dich, erhöre uns!

Amen

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