Maria aus Nazareth: Die Mutter Jesu

Die Auserwählte unter den Frauen der Menschheit

Was in der Bibel über Maria zu lesen ist

Schwangerschaft

Der rücksichts­volle Josef

Der Evangelist Matthäus berichtet, wie die verlobte Jungfrau Maria durch die Kraft des Heiligen Geistes schwanger wird.

Der Text des Matthäus-Evange­­liums: Kapitel 1, die Verse 18 – 21:

„Maria war mit Josef verlobt. Noch bevor sie zusam­men­ge­kommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete — durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen.

Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.“

Was es mit dem Kind Jesus auf sich hat

Der Evangelist Lukas infor­miert über die heils­ge­schicht­liche Bedeutung des Kindes Jesus.

Der Text des Lukas-Evange­­liums: Kapitel , die Verse 25 – 31 und 34 – 38:

Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazareth zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.

Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.

Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.

Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.“

Mit Jesus im Tempel von Jerusalem

Aus dem Lukasevangelium: Kapitel 2, die Verse 22 – 34, Vers 39.

„Es kam für sie (die Eltern Jesu) der Tag der vom Gesetz des Mose vorge­schrie­benen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turtel­tauben oder zwei junge Tauben. 

In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe. Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus herein­brachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:

Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil geschaut, das du geschaffen hast, damit alle Völker es sehen: ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und eine Verherr­li­chung deines Volkes Israel.

Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufge­richtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem wider­sprochen wird. 

 Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth zurück.“

In Jerusalem zum Passafest

Aus dem Lukas­evan­gelium: Kapitel 2, die Verse 41 – 51.

„Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. 

Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilger­gruppe, und reisten eine Tages­strecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten.

Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte.

Dann kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.“

Die Hochzeit in Kana

Aus dem Johan­nes­evan­gelium: Kapitel 2, die Verse 1 – 12.

„In Kana in Galiläa fand eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit einge­laden. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. [Wörtlich: Was (ist) mir und dir, Frau?] Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! 

Es standen dort sechs steinerne Wasser­krüge, wie es der Reini­gungs­vor­schrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verant­wortlich ist. Sie brachten es ihm. 

Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. 

So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offen­barte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. Danach zog er mit seiner Mutter, seinen Brüdern und seinen Jüngern nach Kafarnaum hinab. Dort blieben sie einige Zeit.“

Jesus und seine Familie

Aus dem Matthä­us­evan­gelium, Kapitel 13, die Verse 54 – 57:

Jesus kam in seine Heimat­stadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun? Ist das nicht der Sohn des Zimmer­manns? Heißt nicht seine Mutter Maria und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? 

Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab.“

Aus dem Lukas­evan­gelium, Kapitel 8, die Verse 19 – 21:

Eines Tages kamen seine Mutter und seine Brüder zu ihm; sie konnten aber wegen der vielen Leute nicht zu ihm gelangen. Da sagte man ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und möchten dich sehen. Er erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln.“ 

Maria bei der Hinrichtung Jesu

Aus dem Johan­nes­evan­gelium, Kapitel 19, die Verse 25 – 28:

„Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.“

Maria bei der Pfingstversammlung der Jünger

Aus der „Apostel­ge­schichte“ des Evange­listen Lukas, Kapitel 1, die Verse 13 – 14:

„Als sie (die Jünger) in die Stadt (Jerusalem) kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartho­lomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus.  Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.“

Quelle der Bibel­zitate: Einheits­über­setzung der Heiligen Schrift (1980) [Quadro-Bibel 5.0]

Marienlied

Maria, breit den Mantel aus. Mach Schirm und Schild für uns daraus. Lass uns darunter sicher stehn, bis alle Stürm vorübergehn. Patronin voller Güte, uns alle Zeit behüte!

Dein Mantel ist sehr weit und breit. Er deckt die ganze Chris­tenheit Er deckt die weite, weite Welt, ist aller Zuflucht und Gezelt. Patronin voller Güte, uns alle Zeit behüte!

Maria, hilf der Chris­tenheit. Dein Hilf erzeig uns allezeit. Mit deiner Gnade bei uns bleib. Bewahre uns an Seel und Leib. Patronin voller Güte, uns alle Zeit behüte!

Innsbruck 1640

Was wissen wir über Maria von Nazareth?

Fabian Brand: „Es gibt keine histo­rische Quelle außerhalb der Bibel, aus der etwas über das Leben Mariens zu entnehmen wäre. Auch archäo­lo­gische Funde, aus denen man etwas über Maria erfahren könnte, gibt es nicht. Dadurch bleibt letzt­endlich keine andere Möglichkeit, als die Befunde der Heiligen Schrift zusam­men­zu­fassen und so ein Bild von Maria zu zeichnen, das aller­dings bereits aus einer bestimmten Perspektive heraus entstanden ist. Daneben kann man auf bestimmte Zeugnisse der Tradition zurück­greifen, die sich im Laufe der Jahrhun­derte rund um das Leben Mariens entwi­ckelt haben. Aber auch diese Tradi­tionen fußen wiederum auf sehr vagen, viele Jahre später entstan­denen Lebensbeschreibungen.“

Quelle: katholisch.de, Nachrich­ten­portal der katho­li­schen Kirche in Deutschland; „Maria von Nazareth: Was wir wirklich über sie wissen“, aktua­li­siert am 8.9.2022

Was die ‚Bildzeitung‘ über Maria veröffentlicht hat
(20.12.2009)

MARIA

Eine Frau zum Niederknien

JOSEF NYARY UND CHRISTIAN SEIDL

Vor über 2000 Jahren geboren, mit 12 verlobt, mit 16 das erste Mal schwanger. Ihr berühm­tester Sohn schrie sie an: „Weib, was habe ich mit dir zu schaffen?“ Die Antwort kennt jeder Chris­ten­mensch: Maria ist die Frau, die uns Hoffnung schenkt.

Wie sie wohl wirklich war, diese junge Frau mit dem Baby auf dem Schoß?

Traurig, dass die meisten nur wissen, worüber sie geweint hat. Dabei ist Maria die Frau, die der ganzen Welt Hoffnung schenkt. Maria ist die zentrale Figur der christ­lichen Weihnacht, ist die „glorreiche Königin des Himmels und der Erde“ (Papst Pius IIX.). Sie hat die bedeu­tendsten Künstler von Bach bis zu den „Beatles“, von Michel­angelo bis Edvard Munch zu Meister­werken inspi­riert. Wer also war diese junge Frau, die vor etwas mehr als 2000 Jahren als Miriam geboren wurde? Ein Blick hinter das Tränen­ge­sicht, ein Blick in das Gesicht einer Frau zum Niederknien.

Wie alt war Maria, als sie schwanger wurde?

Sie war 12, als sie sich mit Josef verlobte, und 16, als sie guter Hoffnung war. So steht es im Jakobus-Evangelium, einer Schrift aus der Zeit um 150, die als wichtigste außer­bi­blische Quelle des Marien­lebens gilt. In Palästina vor 2000 Jahren war es üblich, dass Mädchen mit dem Eintritt in die Pubertät verhei­ratet wurden.

Wie sah Marias Mode aus, ihr Lifestyle?

Eine Frau ihres Standes trug keine modische Kleidung, nur Arbeits­kleider. Meist ein natur­far­benes Kleid aus Flachs (Farben waren zu teuer). Darüber eine schlichte Decke, die gegen Regen und Kälte schützte und praktisch war, wenn Maria Wasser­krüge auf dem Kopf trans­por­tierte. Ihre Hände müssen rau von der Arbeit und dem Korbflechten gewesen sein. Die Haare schlang sie schlicht zu einem Knoten, sie wurden nie abgeschnitten. Marias einziges Schön­heits­mittel war Olivenöl, um die Haut zu pflegen.

Wer waren Marias Eltern?

Das Jacobus-Evangelium berichtet von Joachim, einem „sehr reichen“ Herden­be­sitzer, und seiner Frau Anna. Sie wurde erst nach vielen Gebeten schwanger und gelobte, das erflehte Kind dem Herrn zu weihen. Deshalb wurde Maria bereits als Dreijährige dem Tempel übergeben.

Wie ist sie aufgewachsen?

Die Priester erzogen sie zur Tempel­die­nerin. Sie lernte Gebete und Gesänge, hörte die heiligen Schriften, putzte, wusch und nähte. Als sie zwölf wurde, beschlossen die Priester, Maria zu verhei­raten. Ein ehefä­higes Mädchen stellte für sie eine zu große Versu­chung dar.

Warum hat sich Josef ausge­rechnet mit Maria verlobt?

Laut Überlie­fe­rungen des Jakobus-Evange­­liums hatten die Priester Josef ausge­sucht. Er war aber hochbetagt und von der Idee alles andere als begeistert. „Ich bin alt. Ich fürchte, ich werde zum Gelächter für die Söhne Israels.“ Er fügte sich dennoch.

Wie hat Josef reagiert, als Maria ihm gestand, sie sei schwanger?

Er sprach von „Übeltat“. Die Umstände der Zeugung blieben ihm zeitlebens suspekt, das berichtet die um 400 aufge­schriebene „Geschichte von Josef, dem Zimmermann“. Im Traum soll er die Weisung Gottes erhalten haben, bei Maria zu bleiben.

Was, wenn er sie trotzdem verlassen hätte?

Dann wäre Maria mögli­cher­weise gesteinigt worden. In Nazareth hätte sie als Ausge­stoßene gegolten und Jesus als „Mamzer“ (unehe­liches Kind).

Wusste Maria, dass ihr Kind etwas Beson­deres war?

Erzengel Gabriel verkündet es ihr zwar, aber selbst die Bibel lässt durch­blicken, dass die junge Frau nicht unter­scheiden konnte zwischen Traum und Wirklichkeit. Sie wird in den Schriften auch nicht als Übermutter beschrieben, sondern als normale Frau, die sich auch über ihren Sohn ärgert. Dass Jesus zu predigen beginnt, ist ihr erst gar nicht recht, später verfolgt sie sein Wirken mit banger Sorge. Vieles, was er predigt, versteht sie nicht. Als „Königin des Himmels und der Erde“ sah sie sich nicht.

Konnte Maria kochen?

Sogar ausge­zeichnet: Mediterran, abwechs­lungs­reich und gesund. Was kam auf den Tisch? Der Würzburger Medizin­his­to­riker Dr. Johannes G. Mayer: „An jüdischen Feier­tagen wohl Lamm, an anderen Tagen Fisch aus dem See Genezareth oder Käse aus Esels- und Schafs­milch. Ganz wichtig: das ‚täglich Brot‘ – Fladen aus Gerste und Weizen. An Gemüse bereitete Maria Zwiebeln, Lauch, einige Kohlarten und eine Art Brokkoli zu, auch Salate. Linsen und Saubohnen spielten eine große Rolle, ebenso Feigen, Datteln, Granat­äpfel, Maulbeeren. Gesüßt wurde mit Honig und Johan­nis­brotmehl. Gebraten oder gekocht wurde mit Olivenöl. Zu trinken gab es Wein, der war preiswert und ein gutes Desin­fek­ti­ons­mittel. Fünf Teile Wasser, zwei oder drei Teile Wein, das tranken schon die Kinder.“

Wie sah Marias Küche aus?

Das Haus, in dem sie mit Jesus und Josef lebte (1294 ins italie­nische Loreto umgesetzt), war nicht sehr groß, die Fenster klein, damit sie Sommer­hitze und Winter­kälte abhielten. Gekocht wurde im Sommer draußen, über offenem Feuer. Auf heißen Steinen oder in Tontöpfen wurde das Fladenbrot gebacken. Zum Haushalt gehörten inklusive der Mägde etwa 20 Personen.

Wie lief Marias Tag ab?

„Es war ein anderer Alltag als der vieler Frauen der heutigen Zeit“, sagt Domvikar Florian Wörner, Leiter des Bischöf­lichen Jugendamts der Diözese Augsburg. „Maria musste zwar jeden Tag den Haushalt führen: Wasser vom Brunnen holen, waschen, flicken, nähen, Speisen besorgen, kochen; ihre Zeit gehörte aber ganz der Familie und dem Glauben. Ihr Leben war nicht geprägt von Stress und der Hektik einer Doppel­be­lastung durch Beruf und Familie, es war durch­drungen von einem engen Zusam­menhalt in der Verwandt­schaft und Familie. Das wird sie erfüllt haben.“

Hatte Maria noch weitere Kinder?

Maria und Josef sollen noch vier Söhne und zwei Töchter gehabt haben, sie tauchen auch in den Evangelien auf. Bei Markus etwa heißt es: „Ist er nicht der Zimmermann, Marias Sohn, und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern allhier bei uns?“

Was war Josef für ein Typ?

Er wird als bescheiden, ruhig und gerecht beschrieben, aber auch als zupackend. Laut jüngsten Forschungen war er nicht nur einfacher Zimmermann, sondern selbst­stän­diger Bauin­ge­nieur. Giovanni Magnani, Histo­riker an der Päpst­lichen Univer­sität Grego­riana: „Er war das Oberhaupt einer mittel­stän­di­schen, wohlha­benden Familie. Zeitweilig betrieb er mit seinem Sohn Jesus eine Werkstatt in Nazareth. Wie er war auch Jesus gelernter Bauin­ge­nieur.“ Wahrscheinlich arbei­teten beide für den Städtebau in Tiberias, das Herodes ab dem Jahr 17 am See Genezareth als neue Haupt­stadt von Galiläa errichten ließ. Als Josef Maria heiratete, war er etwa 50 Jahre alt; er starb, bevor Jesus sein öffent­liches Wirken begann.

Wie haben sich Maria und Jesus verstanden?

Erst war es, trotz der schwie­rigen Umstände, eine normale Mutter-Kind-Beziehung. Zur Krise kam es nach Josefs Tod, als Jesus Wander­pre­diger wurde. Laut Markus-Evangelium versuchte Maria gemeinsam mit ihren anderen Söhnen, Jesus zurück nach Hause zu holen. Sie dachte, er sei „von Sinnen“. Im Johannes-Evangelium steht, Jesus habe seine Mutter einmal angefahren: „Weib, was hab ich mit dir zu schaffen?“

Wovor hatte Maria am meisten Angst?

Sie lebte in ständiger Furcht vor den Hohepriestern, die das Chris­tentum für eine hochver­rä­te­rische Sekte und ihre natür­liche Konkurrenz hielten. Die römische Besat­zungs­macht konnte nicht alle Übergriffe verhindern. Marias Sohn Jakobus wurde gesteinigt, ihr Sohn Simon 107 unter Kaiser Trajan ans Kreuz geschlagen.

Was hat Maria nach dem Tod von Jesus gemacht?

Nach ältester Überlie­ferung lebte sie mit den Jünge­rinnen, die Jesus auf seinen Wande­rungen begleitet haben, in Jerusalem und wurde beim Löwentor am Ostrand der Altstadt begraben. Jüngere Legenden besagen, sie sei mit Johannes, dem Lieblings­jünger Jesu, zwischen 37 und 48 nach Ephesus gegangen, wo Johannes Bischof wurde.

Ist sie wirklich in den Himmel aufgefahren?

Erst seit dem 6. Jahrhundert glaubt die Kirche, dass nicht nur Marias Seele, sondern auch ihr Leib unver­sehrt in den Himmel aufge­nommen wurde. 1950 erhob Papst Pius XII. diese Ansicht zum Dogma.

Warum spricht Gott durch Maria?

„Gott spricht die Menschen oft durch andere Menschen an. Vielleicht, weil sie sich dann leichter öffnen“, sagt Diöze­san­ju­gend­pfarrer Florian Wörner. „Maria ist es, die Gott als Mensch zur Welt bringt, zur Rettung der Menschen – damals wie heute.“

Was bei Wikipedia zu „Marienerscheinungen“ zu erfahren ist

Inhaltsverzeichnis

1 Phänomen
2 Wertung und Beurteilung
3 Orte von Marienerscheinungen
3.1Marienerscheinungen in der römisch-katho­­li­­schen Kirche
3.1.1 Überna­tür­lichkeit zuerkannt
3.1.2 Überna­tür­lichkeit nicht zuerkannt oder zweifelhaft
3.2 Marien­er­schei­nungen in der ortho­doxen und der kopti­schen Kirche
3.2.1Echtheit bestätigt seitens des kopti­schen und des römisch-katho­­li­­schen Patriarchen
3.2.2 Echtheit bestätigt seitens des kopti­schen Patriarchen
4 Literatur
6 Einzel­nach­weise

 

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