Sonntag, 11. September 2022
Über den Sünder, der umkehrt
Der Evangelist Lukas berichtet, wie Jesus die Pharisäer und Schriftgelehrten
mit zwei Gleichnissen über die Beurteilung von Sündern belehrt.
Der Text des Lukas-Evangeliums: Kapitel 15, die Verse 1 bis 10. Lukas schreibt:
„Alle Zöllner und Sünder kamen zu ihm, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?
Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war. Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren.
Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht unermüdlich, bis sie das Geldstück findet? Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte. Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.“
Wir können uns die Zuneigung oder gar Bevorzugung unseres „Hirten“ nicht durch ein Leben als „brave Schafe“ verdienen. Gott allein kommt die Autorität des in allem Vollkommenen zu. Wir in unserer Unvollkommenheit können uns kein Urteil erlauben und keinen Anspruch erheben. Und wenn wir zu den neunundneunzig Gerechten gehören – ist es denn nicht großartig, gesagt zu bekommen, eine Umkehr sei nicht nötig!