Voller Freude
Wie wohltuend ist es, in der Gesellschaft eines frohen Menschen zu leben! Eines Menschen, der Freude ausstrahlt, der warmherzig ist, der Zuversicht gibt. Wir sollten danach streben, ein ebensolcher Mensch zu werden! Das ist nicht an äußere Umstände gebunden, sondern an unsere Lebenseinstellung. Innere Freude gilt es zu gewinnen. Freude, die sich nicht aus Wohlstand ableitet. Das habe ich gelernt bei Aufenthalten in der Dritten Welt, in Begegnungen mit Behinderten und durch einen behinderten Freund.
Freude als belastbare Lebenseinstellung kann die Unzulänglichkeit, die Ungerechtigkeit, das Böse, das Leiden und Sterben dieser Welt nicht aufheben. Aber Freude kann helfen, nicht an all dem zu zerbrechen. Wut und Trauer sind keine Gegensätze zur Freude, sondern sie bedingen Freude als Trost und Heilung, um nicht an Ignoranz und Lieblosigkeit, an Gleichgültigkeit und Arroganz zu verzweifeln. Freude hat mit Mut und Weisheit, mit Duldsamkeit und Ertragen, mit Hoffnung und Liebe zu tun.
Wir kommen offen und bereit für die Freuden dieser Welt ins Leben. Es hängt von unserem Umfeld, von unseren Eltern ab, ob wir über freudige Erfahrungen in Kindheit und Jugend ins Erwachsensein finden. Damit Sonnenstrahlen in unser Leben fallen, müssen wir uns zum Licht hin entwickeln. Lebensfreude kann das Leben erfüllen, wenn man zu sich selber als Kind Gottes findet.
Nicht das Glück von außen, etwa in Gestalt des Lottoboten, sondern das Entdecken seiner selbst, seines Wahrnehmungsvermögens, seines Verstandes, seiner Talente und Tugenden, seiner Verantwortung und seiner Liebesfähigkeit – das alles kann Freude in uns wach rufen. Jeder ist zur Freude begabt. Diese Gabe darf man nicht vernachlässigen oder verschütten oder gar zerstören. Man muss sie vor der Bedrohung durch andere schützen. Man muss sie unablässig nutzen und zur Geltung bringen. Freude bereiten – sich und seinen Nächsten!